Ich plane, also bin ich.
Oder „wie ich kreativ mein Chaos beherrsche“ (danke an Christiane für den Titel-Vorschlag)
Schon länger wollte ich einen generellen Blogbeitrag übers Filofaxen und meine Liebe zu Planersystemen schreiben. Ich wurde auch schon gefragt, wie man am besten anfängt und was man so braucht, wenn man damit beginnen will, sich einen Planer einzurichten. In diesem Beitrag will ich versuchen, einen kleinen Überblick über das Thema zu geben und euch etwas von meinem persönlichen Weg erzählen.
Da das Thema aber sehr umfangreich ist und ich nicht alles nur kurz anreißen möchte, wird es mehrere Beiträge geben. Auch Interviews mit „Filomaniacs“ sind in Arbeit.
Lieber lesen oder zuhören?
Am Ende des Beitrages findet ihr ein Video in dem ich meinen Weg auch erzähle und die Planer zeige. Inhaltlich ist es ähnlich wie dieser Beitrag… Also falls jemand lieber zuhört als liest… 😉
Früher…
Schon in der Schule hatte ich eine Schwäche für „hübsche“ Schreibwaren und Kalender. Ich hatte jedes Jahr einen Buchkalender (nennen sich auch Chef-Timer), den ich von außen mit Geschenkpapier und Fotos beklebt habe. Auf den Tages-Seiten wurden dann Hausaufgaben, Klausur-Termine und Freizeitaktivitäten notiert. Außerdem wurde, wenn der Unterricht langweilig war, gescribbelt und gemalt. Wie es nach der Schule war, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr so genau. Irgendwann hatte ich mal ein kleines Moleskine mit Wochenübersicht. Aber mir persönlich ist bei den Teilen das Papier irgendwie zu dünn.
X17 / Traveler’s Notebook / Midori / Fauxdori
Mit dem Bloggen kam auch das Bedürfnis, die Zeit besser einzuteilen und den Blog zu planen. Anfang 2013 gestaltete ich einen eigenen Blogplaner und nutzte dafür ein X17-Notizbuch in A5. Heute würde ich es als „Traveler’s Notebook“ bezeichnen, denn das Prinzip ist das gleiche. Die Hefte werden mit Gummibändern eingehängt und sind jederzeit tauschbar. Man kann so quasi ein Kalenderheft, eines für Notizen, eines für Sport, etc. haben und es jederzeit ändern und umordnen. Sehr praktisch. Diese Art von Planer-System ist neben den Filofaxes gerade auch sehr im Trend. Es gibt Midori, Fauxdori, Pedori und wie sie nicht alle heißen. Gemein haben sie, dass es meist nur eine einfache Hülle ist und mit Gummibändern gearbeitet wird, um die Hefte zu fixieren. Der Kreativität sind da ansonsten keine Grenzen gesetzt. Viele machen diese Art von Umschlägen auch selbst. Mit Leder, Filz oder anderen Materialien. Wie es einem gefällt.
Ich überlege noch, ob ich mir auch ein Midori (oder so) anschaffen soll. Da diese aber auch nicht ganz günstig sind (wenn es hochwertig gearbeitet sein soll), warte ich da noch etwas mit. 😉
Das X17 machte mich damals nicht ganz glücklich. Zu aufwendig war die Erstellung von Einlagen. Diese mussten immer als Heft geplant werden und so konnten nicht mal eben einfach ein paar Seiten gewechselt werden.
Discbound / ARC / Happy Planner
Bei einem meiner staples-Besuche stolperte ich dann über das ARC-System. Im Netz sah ich vorher schon viele Bilder von den Martha Stewart Discbound Planern und fand das ziemlich interessant. Leider sind die in Deutschland nicht zu bekommen. Umso glücklicher war ich, als ich bei staples etwas Ähnliches entdeckte. Ich zögerte nicht lange und deckte mich großzügig ein. Neben dem A5-Buch mit grünem Ledercover kaufte ich auch direkt den Locher, Erweiterungsdiscs und den to-do-Block.
Ich liebe das System. Ich habe mit dem Locher und den Discs schon eigene Urlaubsalben gemacht. Ich habe den grünen A5 eine Weile als Kalender genutzt (mit eigenen Einlagen) und ich habe mir daraus einen Wedding-Planer gemacht. Es ist einfach unglaublich flexibel und durch die einzelnen Discs kann man die Größe komplett frei wählen. Die Seiten lassen sich komplett umschlagen, so dass die Ringe beim Schreiben kaum noch stören. Auch wenn ich den Planer aktuell nicht als Hauptkalender nutze, will ich ihn nicht hergeben. Ich richte ihn gerade als Blogplaner ein und werde euch da bald mehr zeigen.
Filofax / Kikki-K / Ringplaner
Irgendwann konnte ich mich dem Filofax-Trend nicht mehr verschließen. Lange Zeit habe ich mir gesagt „ich brauche das nicht“, aber wenn man ein Schreibwarenjunkie ist, ist das schwierig. Ich kaufte mir einen Filofax Saffiano in der Größe Personal. Das ist – soweit ich weiß – immer noch die am häufigsten verwendete Größe. Aber viele nutzen auch einen A5 oder einen Pocket, je nach Platzbedarf. Ein Pocket ist bei mir auch eingezogen (ein Domino), ein A5 reizt mich zum Glück nicht, da ich für das Format ja meinen ARC habe.
„Filofax“ ist im Grunde auch nur ein Markenname, der mittlerweile aber als Synonym für verschiedene Planer genutzt wird. Andere Marken sind Kikki-k, Webster’s Pages oder auch Kate Spade. Dokibooks sind günstige Alternativen aus Japan, die sich auch einige bestellen. Es gibt auch Ringbuchplaner von System oder HEMA. Man muss nur einen aufmerksamen Blick auf die Größe werfen, wenn man einen Filofax-kompatiblen Planer sucht.
Filofaxing Zubehör
Für viele ist filofaxing mittlerweile ein Hobby. Und es kann schnell ein sehr teures werden. Zunächst einmal sind die Planer nicht gerade günstig (ab 30 € aufwärts) und dann wäre da das ganze Zubehör, was für viele einfach dazu gehört. Washi-Tapes, Sticky Notes, Aufkleber, Motivpapiere, Labelmaker, Paperclips, Gelstifte und was man sonst noch so gebrauchen kann. Es gibt viele Shops, die das ganze Zubehör anbieten. Beliebt sind HEMA und Action (niederländische Läden), die ein regelmäßig wechselndes Sortiment zu günstigen Preisen haben. Aber auch diverse Scrapbook-Shops haben häufig eine eigene Planer-Kategorie. Viele Sachen werden auch einfach Kategorie-übergreifend verwendet. Project Life Karten eignen sich z.B. auch wunderbar zum verschönern des Planers oder für die wöchentliche to-do-Liste.
Am Anfang habe ich mir mit einer Lochzange geholfen und die Löcher von den Originaleinlagen abgemalt. Das war mir aber sehr bald zu nervig und so zog ein 6-fach Locher ein. Der von Rapesco locht bis Personal-Size, der von BIND sogar bis A5. So teuer sind die auch nicht und sie erleichtern das Ganze auf jeden Fall.
Mittlerweile befinden sich auch 2 Labelmaker in meinem Besitz. Einmal der DYMO Junior und dann auch noch der Labelmaker von HEMA. Letzterer hat sogar wechselbare Scheiben. Damit kann man sowohl Groß- als auch Kleinbuchstaben machen und es gibt auch ein Herz und ein paar andere Symbole. Zusätzlich habe ich mir noch ein Paket mit verschieden farbigen Bändern dazu bestellt. Mit den Labels kann man seine Tabs beschriften, aber auch im Haushalt lassen sich die Label gut einsetzen.
Stempel eignen sich auch hervorragend um den Planer zu verschönern. Hier sollte man vorher das Papier testen (die Original-Filofax-Einlagen sind zum bestempeln z.B. fast zu dünn) und auch die Wahl des Stempelkissens spielt eine Rolle. Ich habe gute Erfahrung mit den Dew Drops von VersaMagic (Chalk Ink) gemacht. Die drücken nicht durch und haben schöne Farben. Außerdem lassen sie sich platzsparend aufbewahren. Ich habe mir vor kurzem bei Tedi diese Acrylboxen geholt und in die Fächer passen die Dew Drops super rein.
Kleberoller sind praktisch, wenn man Sticky Notes fixieren will. Diese kleben meist nur sehr leicht (insbesondere die Günstigen) und wenn man weiß, dass man sie nicht mehr „bewegen“ will, kann man sie einfach aufkleben. Sollte man sie doch noch verschieben wollen, eignet sich ein non-permanenter Kleberoller gut. Der lässt sicher wieder vom Untergrund lösen, fixiert aber trotzdem besser als der reine Sticky-Note-Kleber.
Schlusswort
So viel zu dem „groben Überblick“. Obwohl ich alles nur angeschnitten habe, ist der Beitrag schon recht lang geworden. Ich werde die Themen demnächst noch mal einzeln aufgreifen und ausführlicher behandeln. Wenn ihr konkrete Fragen habt, hilft mir das natürlich beim festlegen der Reihenfolge der Themen.
Huhu, hoffe du bist mir nicht böse, aber das Video hab ich mir (noch) nicht angeschaut… Erstmal nur gelesen. So einen Locher muss ich mir auch unbedingt besorgen – wobei ich am überlegen bin, einfach fertiges Personal-Papier via Dawanda-Shop zu bestellen XD (Immerhin geht das Drucken in Personal mit den Canon MG3550)
Das ARC-System hatte ich auch mal ausprobiert. Aber auf die geniale Idee mit den Photoalbum bin ich nicht gekommen! Hab ich dich nicht vor paar Wochen sogar nach sowas gefragt, nach so Photoalbumen??? XD Hihi,…
Hattest du mich danach gefragt? Ist mir gerade nicht bewusst. Aber da habe ich in dem Moment wohl nicht geschaltet… ^^
Das ARC-System ist für solche Alben super. Oder eben Ringmechaniken. 😉
Magst du vielleicht einen Beitrag über Discbound-Systeme machen?
Da sich meine „Ansprüche“ geändert haben, schau ich nach einem geeignetem System und über das System hab ich so noch nichts gelesen (Pro/Contra/Ect)
Würde mich freuen 🙂
Grüße
Ein Beitrag über Discbound ist auf jeden Fall noch in Planung.
Ich hoffe, dass ich das bald umsetzen kann. Ich bin da nur immer so perfektionistisch… ;D
Das klingt ja total toll ♥
Ich liebe Notizbücher und Co und würde mich vermutlich arm basteln, an den Dingern…ich gucke wohl lieber erstmal noch eine Weile zu. Wobei…Lust hätte ich schon!!!
Danke für die ausführliche und ehrliche Darstellung von verschiedenen Systemen. Für mich eignet sich das ARC System sehr gut, allerdings wüsste ich gerne, ob es eine Alternative zu dem 34€ teuren Locher gibt und ob du weißt, ob die Ringabstände zu den Plannern von Martha Stewart bzw. Me & my big Ideas genauso sind wie die zum ARC? Danke dir.
LG Ingrid
Zu dem Locher kenne ich leider keine günstigere Alternative. Es gibt noch irgendwas von Circa (ist auch eine Discbound-Marke), aber da habe ich keine Erfahrung mit und weiß auch nicht, wo der preislich liegt.
ARC, Martha Stewart und Me & my big Ideas sind von den Ringabständen kompatibel. Zum Glück. Der Happy Planner ist allerdings einen Ring größer, also keine Standard-A5-Format. Aber die Abstände sind trotzdem gleich.
Solltest du noch weiter Fragen haben, melde dich gern. 😉
Liebe Ulli,
mich stören bei Ringkalendern leider immer die Ringe. 😀 Ich habe davon schon einige ausprobiert: 2 Filofax‘, die ich wieder verkauft habe, ein Filofax Clipbook (heißen die so, ich komme da gerade nicht drauf!), ein No Name-A5-Kalender und einen selbstgestalteten über persoenlicherkalender.de
Leider ist es bei allen dasselbe Problem: zum einen schreibe ich viel zu groß, so dass die Kalender unter A5 zu klein für mich sind, zum anderen stören mich die Ringe beim Schreiben. Ich bin daher für 2016 wieder auf ein Moleskin umgestiegen.
Allerdings finde ich Filofax-Kalender wirklich mit am schönsten. Ach, so ein Malden in Aqua hat es mir wirklich angetan. Aber ich versuche, standhaft zu bleiben. 😀
Bei meinem DYMO-Labelmaker Junior habe ich leider das Problem, dass er nicht mehr richtig vorwärts geht, wenn ich drücke. Daher schreibt er meist alle Buchstaben auf ein Feld. :/ Da werde ich mir wohl mal den großen besorgen müssen.
Liebe Grüße,
Wiwi
Hallo Ulli,
Ich bin über Facebook auf deiner Seite gelandet. Dein Filofax System erinnert mich an das belgische Atoma System. Zu dem System habe ich mich entschieden. Und mit einem Locher bin ich da recht flexibel.
Viele Grüße Bernd
Hallo Bernd,
schön, dass du her gefunden hast. 🙂
Ich denke, du meinst das ARC-System oder? Das ist nämlich baugleich mit Atoma soweit ich weiß und wäre sogar kompatibel. Ich mag die Flexibilität des Systems auch sehr, mag aber auch meinen Filofax. 🙂