Ich fahre nach Berlin… ohne Baby. Darf ich mich freuen?

Übernächstes Wochenende geht es für mich nach Berlin zur BLOGST. Ich freue mich sehr darauf, aber mir ist auch etwas flau im Magen – denn ich fahre ohne Baby. Der Monsieur bleibt mit dem Liebsten Zuhause. Ich werde 2 Nächte in Berlin bleiben. Und ich habe keine Ahnung, wie es (gefühlstechnisch) wird.

Geplant war es ursprünglich anders

Als die Tickets für die BLOGST verkauft wurden (das war irgendwann Anfang des Sommers), hatten wir geplant, zu dritt nach Berlin zu fahren. Freitags hin und Montags zurück. Berlin sind immerhin ca. 6 Stunden Autofahrt von uns aus. Der Liebste hätte am Samstag und Sonntag dann mit dem Monsieur Berlin unsicher gemacht und ich hätte an der BLOGST teilgenommen. So meine Theorie.

Nüchtern betrachtet und einige Hotelübernachtungen später, ist die Idee nicht mehr die Beste. Der Monsieur schläft die erste Nacht im Hotel fast gar nicht. Wir folglich auch nicht. Außerdem hat er mittlerweile seine sehr festen Rituale, die größere Ausflüge schwer machen. Dazu kommt noch die recht lange Autofahrt, die sicher auch kein Geschenk ist, wenn der Monsieur kaum schläft. Er ist ja inzwischen doch recht mobil und will sich bewegen. Der Liebste würde auch nur mir zur Liebe mitfahren. Von Berlin hätte er nicht wirklich was. Allein unterwegs ist auch irgendwie doof. Alles in allem also wohl doch eine etwas doofe Idee.

Beim Ticketkauf hatte ich noch den Gedanken im Hinterkopf: „Wo ich hingehe, muss der Monsieur auch hin“ – wegen dem Stillen. Das hat sich nun seit letzter Woche erledigt. Wir haben abgestillt. Und da kam mir auch der Gedanke, dass die Männer sicher mehr davon hätten, wenn sie Zuhause bleiben und sich hier eine feine Zeit machen. Die Omas und Opas besuchen und den gewohnten Alltag beibehalten.

Ich habe auch mal kurz drüber nachgedacht, doch nicht zu fahren. Aber der Liebste wusste wie sehr ich mich drauf gefreut habe und wie unbedingt ich ein Ticket haben wollte und hat mich überzeugt.

Jetzt fahre ich ohne Baby nach Berlin.

Das Hotelzimmer war schnell wieder auf ein Einzelzimmer umgebucht und eine Nacht verkürzt. Ich habe mir passende Zugverbindungen rausgesucht und dank einem Hinweis in der BLOGST-Gruppe mithilfe von Toffifee pro Fahrt 15€ gespart. Das lohnt sich echt mal. Nun werden mich meine beiden Männer Freitag Vormittag zum Bahnhof bringen und mich verabschieden. Ich hoffe, mir kullert keine Träne über die Wange. Ich bin neuerdings so sentimental.

Dann habe ich 4,5 Stunden Zugfahrt mit zweimal umsteigen vor mir und bin gegen halb 4 hoffentlich in Berlin.

Über die BLOGST-Gruppe habe ich eine andere Bloggerin gefunden, mit der ich mich für abends verabredet habe. Wir wollen uns gemeinsam mit weiteren Bloggerinnen etwas zu essen suchen bevor es dann zum Get-Together geht. Ich hoffe ein wenig auf Sushi. Das Get-Together ist praktischerweise im Motel One, in dem die meisten Teilnehmer auch schlafen.

Samstag und Sonntag sind voll gepackt mit Workshops und Vorträgen. Ich freue mich auf viel neuen Input und hoffentlich ein paar nette Unterhaltungen.

Sonntag Nachmittag werde ich mich schon eine Stunde vor dem offiziellen Ende unauffällig aus dem Staub machen. Die spätere Zugverbindung wäre mal eben 30 € teurer gewesen. Und noch eine Stunde später wäre die letzte Möglichkeit überhaupt noch nach Hause zu kommen. Wenn dann ein Zug Verspätung hat oder ausfällt, wäre ich in Hamburg oder Bremen gestrandet. Das muss ich nicht haben.

So bin ich dann planmäßig gegen halb 9 am Bahnhof in Leer und mein Vater holt mich ab. Meine Männer warten dann Zuhause auf mich. Dann kann der Monsieur wie gewohnt schlafen gehen.

Wird es klappen?

Soweit die Planung. Ich werde nach dem Wochenende sicher berichten, wie es war und auch, wie ich mich gefühlt habe. Der Liebste bekommt den Auftrag, mir regelmäßig Fotos zu schicken. Ich hoffe, meine Sehnsucht wird nicht zu groß und ich kann das Wochenende trotzdem genießen. Und ich bin gespannt, wie der Monsieur drauf sein wird, wenn ich 3 Tage nicht da bin.

Ich mache mir keine Gedanken, dass der Liebste das nicht hinbekommt. Nein, da bin ich wirklich ganz unbesorgt. Mein Mann ist da alles andere als hilflos. Er macht ja auch so sehr viel mit dem Monsieur und die Pflege ist absolut kein Problem. Für die Mahlzeiten schreibe ich ihm ein paar Eckdaten auf – wann er welchen Brei bekommt und so. Da habe ich mich bisher zu 95% drum gekümmert, weil der Liebste ja nun mal arbeiten geht und zu den Mehlzeiten nicht immer anwesend ist. Aber auch das wird kein Problem. Der Monsieur guckt sich nur sehr häufig nach mir um. Zumindest wenn ich mit im Raum bin. Ich hoffe, dass er unter meiner Abwesenheit nicht leidet. Ein paar Stunden kennt er. Aber 3 Tage wird sicher einer Herausforderung.

Bin ich eine Rabenmutter, weil ich mich darauf freue?

Ich mache mir zwar ein paar Gedanken, wie es mir emotional gehen wird und wie es mit der Sehnsucht sein wird, aber irgendwie freue ich mich auch sehr auf das Wochenende.
Es heißt doch auch überall, dass man sich selbst nicht vergessen soll, wenn man Mutter, bzw. Eltern wird. Und da ist ja auch etwas Wahres dran. Vielleicht wird es mir einfach ganz gut tun, wenn ich 3 Tage lang nicht zuerst an den Monsieur denken muss, sondern nur an mich.
Hoffentlich klingt das nun nicht komisch? Aber die letzten 8 Monate war ich nicht länger als mal 6 Stunden vom Monsieur getrennt. Ich genieße die Zeit mit ihm. Meistens. Aber ich glaube, so ein Wochenende ohne Baby kann auch mal gut tun oder?

Hast du Tipps für mich?

Bist du schon mal ohne Baby verreist und hast Tipps für mich? Oder magst erzählen, wie es dir ohne Baby ging? Gönnst du dir auch mal eine Mama-Auszeit?
Ich bin gespannt.

 

4 Kommentare

  1. Sabrina

    Ich weiß gar net wann ich das erste Mal länger weg war. Aber egal, das tat so gut. Und glaub mir nächstes WE bin ich wieder weg und der Zwerg mitlerweile 8 Jahre und dennoch macht man sich Gedanken. ? So ist das nunmal als Mama.
    Freu dich drauf und fertig.
    Was ich aber machen würde, ein T-Shirt was nach dir riecht als nitreserve da lassen. Da der Duft helfen kann falsch genau an dem WE nur Mama gut ist.

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    • Ulrike

      Ja, Gedanken macht man sich wohl immer.
      Ich freu mich auch sehr drauf. Danke!
      Das mit dem T-Shirt ist noch mal eine gute Erinnerung. Das habe ich früher gemacht als er noch unruhig geschlafen hat. Aber wenn ich wegfahre, ist das natürlich auch eine gute Idee!

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  2. Sari

    Ich nehme den Kleinen auch fast überall mit hin. Uns sieht man meist nur zusammen. Manchmal auch beide Kinder. Das ist so und stört keinen. Viele der heutigen Veranstaltungen haben ja sogar Kinderbetreuung und Co schon mit im Programm. Aber oft bleiben sie auch beim Held zu Hause. Das ist absolut ok. Warum soll man nicht auch mal kinderfrei sein ohne gleich als Rabenmutter da zu stehen.
    Genieß den verdienten Ausflug!

    Schwer fällt es einem als Mutter immer die Verantwortung vollständig abzugeben. Aber wir müssen den Vätern einfach auch mal mehr zutrauen. Die bekommen das schon hin 😉 Ich kenne das Gefühl, aber du bist ja nicht aus der Welt und der Mann kann dich jederzeit anrufen.

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    • Ulrike

      Ich nehme ihn sonst auch viel mit, wenn ich hier unterwegs bin. Aber durch den Schichtdienst des Mannes und dadurch, dass meine Mutter in Rente ist und nicht weit wohnt, bleibt er auch manchmal zuhause oder eben bei Oma und Opa, wenn ich kurz was erledigen muss. Dann bin ich schneller und er hat mehr von der Bespaßung als wenn er bei mir die ganze Zeit im Kinderwagen liegen müsste. Aber hätte ich diese Möglichkeit nicht, würde er auch überall mit hinkommen. Und das finde ich auch nicht schlimm oder störend.

      Die BLOGST hat keine Kinderbetreuung. Läuft auch nicht als Familienkonferenz oder so. Irgendwann möchte ich noch mal zur Blogfamilia oder Westfam oder so. Mal gucken.

      Die Verantwortung abgeben, ist wirklich eine Herausforderung. Aber manchmal muss man einfach über seinen Schatten springen. 🙂
      Und stimmt, erreichbar bin ich. Nur nicht so schnell wieder da. ^^

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