#Sketchattack – der Sketchnote-Workshop

Sketchattack 6 in Bremen mit Frau Hölle

Der Sketchattack-Workshop in Bremen liegt nun schon etwas zurück und ich „schulde“ euch noch meine Eindrücke. Die bekommt ihr heute. Mit Bonus. Denn die liebe Frau Hölle hat mir noch ein paar Fragen beantwortet.

Sketchattack 6 in Bremen mit Frau Hölle

Am Samstag den 2. Mai fand #sketchattack6 in Bremen in der Kalle Co-Werkstatt statt. Eine sehr interessante Location, die man für verschiedene Veranstaltungen, aber auch zum privaten Werklen mieten kann. Die Tische waren hübsch hergerichtet und die Starterpakete waren genial verpackt. Ich liebe das Kupferpapier. Wir bekamen alle unser eigenes Sketchbook (quadratisch mit festen Buchcovern und Ringbindung, damit man es auch ohen Tisch nutzen kann) und 3 Stifte von neuland. Dann ging es auch schon los.

Für die Vorstellungsrunde bekam jeder ein Bild zugelost, dass quasi unsere erste Sketchnote wurde und mit aufs Namenschild gesketcht werden und in der Vorstellung erläutert werden sollte. Es waren einfache Motive, aber so konnte jeder eine kleine Geschichte erzählen, die ihm zu dem Motiv einfiel. War auf jeden Fall mal etwas anderes.

Sketchattack 6 in Bremen mit Frau Hölle

Nach der Vorstellungsrunde ging es mit allgemeinen Infos und ersten Grundsätzen weiter. Was sind Sketchnotes? Woher kommen sie? Wer hats erfunden? Was brauche ich um los legen zu können?
Zwischendurch wurde eine Art „Speed-Sketchnote“ gemacht. Als Übung um Worte möglichst einfach zu visualisieren. Wir haben rausgefunden, dass viele mit den Begriffen ähnliche Symbole verbinden.

Es wurden einige Vokabeln gezeigt und wir haben die Kullermännchen kennen gelernt. Unglaublich was man mit denen alles darstellen kann!

Die Grundsätze zeigen, dass man mit Kreisen, Dreiecken und Vierecken schon ziemlich viel umsetzen kann. Ergänzt mit Punkten und Linien bekommt man fast alles visualisiert. Man braucht nur manchmal etwas Übung um den „richtigen“ Anfang zu finden.
Wenn man sich im Alltag so umschaut, begegnen uns die Bildvokabeln überall. Wir müssen sie uns nur noch einprägen und einsetzen. Das will natürlich – genau wie damals in der Schule – geübt werden. Ansonsten wird man in Meetings und auf Konferenzen kaum mitkommen, wenn man erst mal 5 Minuten überlegen muss, wie man dann die „Zielstrebigkeit“ visuell darstellen kann.

Also ran an den Stift!

Um euch die Sketchnotes noch etwas näher zu bringen, habe ich noch ein kleines Interview mit Frau Hölle geführt.

Interview mit Tanja Cappell alias Frau Hölle

Sketchattack 6 in Bremen mit Frau Hölle

  1. Hallo Tanja! Danke dass du dir die Zeit für ein kleines Interview genommen hast.
    Ich kenne dich ja schon, aber kannst du dich meinen Lesern kurz vorstellen? Wer bist du und was machst du?

    Servus! Ich bin Tanja und im Internet besser bekannt als Frau Hölle (ja, mit ö!). Mein Herz schlägt weiß-blau und so arbeite und lebe ich im wunderschönen München. Als Product Manager Mobile tüftele ich dort über neuen Apps und den Erwartungen bzw. Wünschen der mobilen Nutzer. Meine Leidenschaft gilt darüber hinaus den Sketchnotes, also Notizen in Form von Bildern und Symbolen. Diese Bildsprache wende ich mittlerweile auch im Beruf an und gebe offene Workshops und Inhouse-Seminare für alle, die sie erlernen wollen.
  2. Warum Sketchnotes? Was fasziniert dich daran und wie bist du dazu gekommen?
    Sketchnotes sind eine wunderbare Alternative für schnöde Textprotokolle. Ganz ehrlich, wer liest sich seitenweise Textprotokolle schon freiwillig durch? Und wie weiß ich, was von einem Vortrag wirklich wichtig war? Hier helfen die Sketchnotes enorm, denn mit ihnen werden die Kernaussagen eines Vortrags visuell festgehalten. Das Ergebnis ist ein Bildprotokoll, das Spaß beim Erstellen,Teilen und Anschauen macht. Und ganz nebenbei hilft die Visualisierung auch dabei, beim Vortrag bzw. Meeting nicht einzuschlafen 🙂 Ich habe vor einigen Jahren die allerersten Sketchnotes von Eva-Lotta Lamm gesehen und war sofort verzaubert.
  3. Wann sketchst du? Nur auf Konferenzen oder auch im Alltag? Wurdest du deswegen anfangs „komisch angeschaut“ oder häufig gefragt, was du da machst?
    Ich sketche immer und überall! Ich gehe gar nicht mehr ohne Stift und Sketchbook außer Haus. Im Alltag sketche ich meine To-Do-Listen, Einkaufszettel oder Geburtstagskarten um in Übung zu bleiben. Im Beruf nutze ich die Bildsprache um mit Kollegen komplexe Sachverhalte zu klären oder Meetings abwechslungsreicher zu gestalten. Und natürlich begleite ich jede Konferenz, die ich besuche, visuell 🙂 Es gibt einfach immer einen Anlass für Sketchnotes! Von Anfang an wurde ich dabei neugierig und „ungläubig“ angeschaut, ganz à la „Wie kannst du im Meeting nur anfangen zu kritzeln?“. Aber die Überzeugungskraft der Bilder tritt im Allgemeinen schnell ein und die Neugierde siegt dann irgendwann doch. Man benötigt anfangs ein gewisses Selbstbewusstsein, um den Blicken standzuhalten.
  4. Wo holst du dir Input für neue Symbole und Metaphern? Hast du ein Vorbild?
    Das Schöne ist ja: die Inspiration lauert überall! Auf dem Weg zur Arbeit, im Wartezimmer oder auf der Couch. Wir sind ständig umgeben von Icons und Symbolen wie z.B. Straßenschilder oder Emoji’s. Man kann sich also überall etwas „abschauen“ und nachkritzeln. So erweitert sich das visuelle Vokabelheft Stück für Stück ganz automatisch. Diesen Blick entwickelt man schnell und irgendwann ist plötzlich die ganze Welt voller Kullermännchen 🙂
  5. Hast du einen Tipp für Anfänger, wie sie dran bleiben und besser üben können?
    Such dir immer eine neue Herausforderung, integriere die Bildsprache in dein ganzes Leben und feiere kleine Erfolge! Aller Anfang ist schwer aber Übung macht auch bei Sketchnotes den Meister (und das waren gleich zwei Sprichworte!). Am Anfang besteht die große Kunst darin, sich von Zweifeln und Vergleichen mit Anderen nicht beunruhigen zu lassen. Meine ersten Versionen von neuen Bildbegriffen verunglücken auch immer wieder mal – dann suche ich mir einfach eine Vorlage davon, kopiere sie und speichere sie so in meinem Gedächtnis ab. Keep on sketchnoting!

Vielen Dank liebe Tanja, für die Antworten auf meine Fragen und dass du dich meinen Bloglesern kurz vorgestellt hast.

Jetzt heißt es üben!

Wenn ihr euch mal an Sketchnotes versuchen wollt, kann ich euch die 30 Tage Sketchnotechallenge empfehlen. Auch wenn das Gewinnspiel irgendwann vorbei ist, das Üben der Symbole macht trotzdem jederzeit Spaß. Und man kann sich selbst herausfordern. Bei Instagram finden ihr mit dem Hashtag #30tagesketchnotechallenge viel Inspiration und könnt Ideen sammeln.

Materialempfehlungen

  • SketchOne in 0.5mm für alles. – im Mai bekommt man das SketchOne-Paket mit 4 Stärken gratis zu einer Bestellung, wenn man sich den Code per Mail zusenden lässt. Schaut mal links in der Sidebar.
  • fineOne by Neuland® Artmarker, Pinselspitze in 102 kaltgrau für Schatten + beliebige Farbe für Akzente (wir hatten noch Nr. 403 – ein schönes mintgrün).
  • #170×170 / 160gsm Insta Sketchbook von paperscreen.me – Quadratisch ist praktisch, wenn man die Sketchnotes später bei instagram zeigen will (dann wird nichts abgeschnitten). Das Papier hat genau die richtige Dicke und Oberfläche.

Ich werde für die Links nicht bezahlt und es ist auch keine Kooperation. Ich empfehle euch einfach nur die Sachen, die wir beim Workshop bekommen haben. Sketchnotes kann man natürlich auch mit allen anderen Materialien machen.

Schlusswort

Ich kann euch Sketchnotes sehr empfehlen und insbesondere, wenn man häufiger an Konferenzen teilnimmt oder zu Meetings muss, können einem die Sketchnotes helfen, die Sachen besser festzuhalten und sich später auch daran erinnern zu können.
Habt ihr schon Erfahrungen mit Sketchnotes gemacht? Habt ihr mal Lust, das auszuprobieren?

13 Kommentare

  1. Sayuri

    Sketchnotes sind irgendwie an mir vorbei gegangen, ich hab zwar bei der ein oder anderen instagrammerin das schon gesehen, aber ehrlich gesagt werde ich aus solchen notizen nicht schlau xD also da müsste es für mich schon komplexer werden, glaub ich.

    Aber da ist ja jeder Anders 😀

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  2. Sari

    Das klingt echt total spannend. Ich hoffe, du zeigst uns nun öfters deine Sketchnotes <3

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  3. Maxie

    Sketchnotes sind echt eine coole Sache! Schon auf der re:publica ist mir das Thema vermehrt aufgefallen aber leider hab ich den Workshop dazu verpasst 🙁 Da beneid ich dich grad echt!
    Aber ich glaub ich muss mich jetzt in zukunft mal selbst ein bisschen mehr damit auseinandersetzen! Dinge visualisiert darzustellen ist manchmal dann echt besser 🙂

    Liebe Grüße aus Wien!

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  4. Johanna Stötzner

    Ich liebe Sketchnotes, ich habe inzwischen aufgehört, in der Uni mitzuschreiben, sondern Sketche nur noch.
    Es stimmt, man bekommt sehr viele neugierige Blicke, aber das ist einfach Gewöhnungssache. 🙂
    Ich würde so gern auch mal zur Skatattack. *-*

    Eva-Lotta Lamm

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  5. Johanna Stötzner

    Whaa, wieso steht unter meinem Kommentar „Eva Lotta Lamm“? 😀
    Achso, ich wollte sie googlen und habe sie dann aus versehen da rein kopiert. 😀

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  6. neontrauma

    Danke für diesen tollen Einblick in den Workshop! 🙂 Zu so einer Veranstaltung würde ich auch gern mal gehen – es ist ja nochmal was anderes, ob man nur „im stillen Kämmerlein“ kritzelt (ich hab mir das Buch von Mike Rohde zugelegt, was auch wirklich gut ist) oder live und in Farbe mit anderen Leuten zusammen.

    Für Meetings und Präsentationen nutze ich Sketchnotes mittlerweile immer öfter – ich muss bloß noch an meinem „Digitalisierungs-Workflow“ arbeiten. Hab zwar ein Wacom-Tablet, aber irgendwie geht mir das Zeichnen mit Stift & Papier einfacher von der Hand… bloß dass ich dann oft zu faul bin, die Sketchnotes dann auch einzuscannen oder abzufotografieren. Daher landen sie meist nur auf Flipcharts, aber nicht in PowerPoint-Präsentationen. Da habe ich definitiv noch Ausbaupotential. 😉

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  7. Christiane

    Sowas ist toll 🙂
    Tu bissl Sketchnoten in meinem Tagebuch, so als „hervorherbung“ und auch als „Spar ich mir das lange ausschreiben“ – Ich hab aber bissl beschissen: Ich hab mir Mini-Stempel-gekauft: Eine Glühbirne und ein halt das Like-Zeichen XD

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  8. Caro

    So an sich hatte ich richtig von dem Begriff Sketchnote noch nie was gehört, aber wenn mans so sieht ist es eigentlich logisch 😀 Ich finde es total genial, zu was es alles Workshops gibt und dass man sich so mit vielen verschiedenen Leuten treffen und austauschen kann & das ganze Thema ist auch richtig interessant, ich habe mal in die Challenge reingeguckt und irgendwie ist es ja schon verlockend einfach so zum Spaß 😀
    & ich finde es toll, dass du sogar noch Frau Hölle interviewt hast, schöne Arbeit 🙂

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  9. Alison

    Ich habe schon etwas von Sketchnotes gehört, habe einer Freundin ein Buch nachgekauft, was ich jedem empfehlen kann, der sich für das Thema interessiert. „Das Sketchnote Handbuch“ von Mike Rohde. Sind sehr schöne Anleitungen enthalten aber auch Inspirationen. Ich habe es auch schon mal ausprobiert, nur bin ich zu perfektionistisch mit mir. Da muss alles sitzen und das ist bei Sketchnote ja nicht Sinn der Sache. Ich muss da einfach freier werden^^.
    Süße Grüße
    Alison

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  10. Chaosmacherin

    Davon habe ich noch nie gehört! 😀 Aber es scheint mir insgesamt sehr praktisch, besonders als Blogger, wenn man mal wieder Bildmaterial braucht, aber nicht auf Fremdes zurückgreifen will. 🙂 Danke fürs Teilen der #30TageSketchnoteChallenge das werde ich mal ausprobieren!

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  11. Sissi

    Servus Ulrike,

    vielen Dank für diese interessanten Einblicke in den Workshop und das Interview mit Frau Hölle! Sketchnotes finde ich sehr spannend und ich hoffe, du zeigst uns in Zukunft einige deiner Werke im Blog! Selbst habe ich damit noch keine Erfahrungen gesammelt, werde mich aber nun nach deinem Bericht mal daran versuchen.

    Herzliche Grüße

    Sissi

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  12. Jennie

    Das klingt wirklich cool! Allerdings habe ich davon noch nie gehört. Zur Zeit muss ich noch nicht in viele Meetings, aber für später könnte ich mir das durchaus vorstellen 🙂
    Liebe Grüße!

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  13. Melanie

    Ui .. das ist irgendwie witzig. Ich zeichne sehr viel (wobei aktuell leider relativ wenig) und trotzdem hat es mich gerade ein bisschen vor den Kopf getroffen, wie pragmatisch und nützlich ich das noch in meinen Alltag einbauen könnte, um „in Form“ zu bleiben und Dinge ansprechender zu gestalten.

    So ein Workshop ist bestimmt toll. Da würde ich auch gern mal mitmachen 🙂

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